Anbau von Cannabis-Stecklingen:
Möchtest du deine Cannabis-Stecklinge erfolgreich großziehen?
Hier findest du praktische Tipps von Experten – von der richtigen Handhabung über Licht- und Wasserbedarf bis hin zur optimalen Ernte.
Alles, was du wissen musst, um kräftige und gesunde Pflanzen aufzuziehen.
Wichtiger Hinweis für den Outdoor-Anbau von Stecklingen:
Wenn du deine Cannabis-Stecklinge direkt im Garten anbaust, achte besonders in der ersten Woche nach der Lieferung auf den richtigen Standort – Halbschatten statt direkte Sonne!
Die jungen Pflanzen besitzen nach der Aufzuchtphase eine empfindliche Wachsschicht (Cuticula), die sie vor Wasserverlust und UV-Strahlung schützt. Wird diese Schicht zu früh starker Sonne ausgesetzt, drohen Blattschäden oder Sonnenbrand – im schlimmsten Fall geht die Pflanze ein.
Tipp: Stelle die Stecklinge an einen leicht geschützten Ort im Garten – z. B. unter ein Netz, Vordach oder neben größere Pflanzen – bis sie sich an das Sonnenlicht gewöhnt haben.
Handling nach Erhalt der Stecklinge
Für ein optimales Wachstum sollten die Cannabis-Stecklinge idealerweise direkt nach dem Erhalt eingepflanzt werden. Falls das nicht sofort möglich ist, kannst du sie bis zu 24 Stunden in der geöffneten Verpackung lagern – vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen:
- Licht: hell, aber kein direktes Sonnenlicht
- Temperatur: konstant, nicht zu kalt (optimal: 20–24 °C)
- Zugluft vermeiden: keine Fensterbank oder Klimaanlagen
- Feuchtigkeit bewahren: leicht feucht halten, nicht austrocknen lassen
Hygiene-Tipp: Wasche und desinfiziere deine Hände, bevor du die Pflanzen berührst. Beim Herausnehmen aus der Verpackung solltest du die Stecklinge vorsichtig von unten anheben – nicht am Stängel ziehen – um Stress und Wurzelschäden zu vermeiden.
Vom Steckling zur kräftigen Jungpflanze
Nach dem Erhalt sollten die Stecklinge zeitnah in größere Töpfe mit hochwertiger Bio-Erde aus dem Fachhandel umgepflanzt werden. Ideal sind helle Standorte mit viel Licht und einer konstanten Temperatur von 20–24 °C.
Achte außerdem auf eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 % und 75 % – das unterstützt die Wurzelbildung und das gesunde Wachstum. Nach rund 2–4 Wochen sind die Pflanzen meist stabil durchwurzelt und bereit für die Blütephase.
Richtiges Angießen nach dem Einpflanzen
Gieße die Stecklinge am besten für 3 bis 5 Sekunden, sodass das Substrat gleichmäßig durchfeuchtet ist. Bei optimalen Bedingungen bleibt das Substrat bis zu drei Tage lang leicht feucht – ideal für die erste Anwuchsphase.
Wasserbedarf richtig einschätzen
Hanfpflanzen haben in der Wachstumsphase einen vergleichsweise hohen Wasserbedarf. Die genaue Menge variiert je nach Pflanzengröße, Temperatur und Standort. Ein einfacher Richtwert: Je leichter der Topf, desto trockener das Substrat. Auch hängende Blätter deuten klar auf Wassermangel hin.
Wichtig: Verwende Auffangschalen, aber leere diese spätestens 20 Minuten nach dem Gießen, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden.
Lichtbedarf für Wachstum & Blüte
Licht ist einer der wichtigsten Wachstumsfaktoren für Hanfpflanzen. Während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen mindestens 18 Stunden hochwertiges Licht pro Tag, um kräftig und gleichmäßig zu gedeihen.
Die Blütenbildung beginnt bei einem Licht-Dunkel-Rhythmus von 12/12 Stunden. Im Outdoor-Anbau wird diese Phase in der Regel zwischen dem 1. und 15. August durch die natürlich kürzeren Tage ausgelöst.
Nährstoffbedarf erkennen & richtig handeln
In hochwertiger Erde wächst Hanf auch ohne zusätzliche Düngung zuverlässig. Mit einem passenden Dünger lässt sich das Wachstum gezielt fördern und der Ertrag deutlich steigern.
Die Blätter sind ein zuverlässiger Indikator für die Nährstoffversorgung:
- Sattes Grün: optimale Versorgung
- Hellgrün: möglicher Düngermangel
- Dunkelgrün bis violett: Hinweis auf Überdüngung
Optimale Klimabedingungen für jede Phase
Die richtigen Temperatur- und Feuchtigkeitswerte sind entscheidend für ein gesundes Wachstum. Während der Wuchsphase gedeiht die Pflanze am besten bei 20–24 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 60–75 %. In der Blütephase sollte die Luftfeuchtigkeit gesenkt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
| Phase | Temperatur | Luftfeuchtigkeit |
|---|---|---|
| Wuchs | 20–24 °C | 60–75 % |
| Blüte | 24–27 °C | 50 % |
| Spätblüte | 21–27 °C | 30–50 % |
Ernte gut – alles gut?
Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn etwa 75 % der Blütenhaare (Pistillen) braun verfärbt sind und der Rest noch weiß ist. Das deutet auf den höchsten Gehalt an Wirkstoffen hin. Die Pflanze wird nahe der Basis abgeschnitten und von großen Blättern befreit, um die Verdunstung zu reduzieren und die Trocknung zu beschleunigen.
Anschließend wird die Pflanze kopfüber an einem dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort aufgehängt. So schützt du wertvolle Cannabinoide und Terpene vor UV-Licht und Hitze.
Trocknung – der entscheidende Qualitätsfaktor
Die Trocknung dauert in der Regel 7 bis 14 Tage. Optimal sind 18 °C Raumtemperatur und eine Luftfeuchtigkeit von 30–50 %. Achte auf gute Belüftung, um Schimmel zu vermeiden. Zu schnelle Trocknung lässt Blüten brüchig werden, zu langsame fördert Fäulnis.
Curing – Aushärten für volles Aroma
Nach dem Trocknen folgt das Curing. Die Blüten kommen in luftdichte Glas- oder Kunststoffbehälter. In den ersten Tagen wird der Behälter täglich mehrmals geöffnet, um Feuchtigkeit entweichen zu lassen. So reifen die Blüten schonend nach, das Aroma intensiviert sich und die Haltbarkeit steigt.
Nach etwa zwei Wochen kann die Lüftungsfrequenz reduziert werden. Dieser letzte Schritt ist entscheidend, um Potenz, Geschmack und Wirkung der Blüten optimal zu entfalten.
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